18. Juni :: Belfort

In Blumberg haben wir, von den "Old Bikers", das Treffen vereinbart.
Ab hier geht's los. 
Die Etappen sind: Feldberg, Münstertal, Mühlhouse, Belfort

Heute ist der heiseste Tag in diesem Jahr vorausgesagt.
Daher treffen wir uns beizeiten.
Über Täler und Hügel, schmale Strassen etc. fahren wir hoch zum Feldberg und geniessen die 1. Pause im Schatten.
Schon jezt, um 11h ist es unerträglich heiss.
Weiter gehts durch das Münstertal. Bei alle Verständnis für die Antwohner bezüglich Motorenlärmt.
Das ganz Tal ist Tempo 30, manchmal 40. Bei diesen Temperaturen eine Qual.
Gäbe es da nicht andere Lösungen? Rennmotorräder nicht mehr für die öffentlichen Strassen zulassen.
Klappenauspüffe verbieten... einfach die Richtigen bestrafen und nicht die Normalfahrer. 

Egal.. In Mülhouse besuchen wir das Schlumpf- Automuseum mit seiner Bugatti- Sammlung. Eindrücklich!

Niemand mag das kühle Musem verlassen. Die Luft flimmert.
Es geht weiter Richtung Belfort... es ist so heiss, dass ich mich entscheide, den Rest auf der Autobahn zurückzulegen.
Abkühlung bringt auch das nicht wirklich :-(

Die Einfahrt zur Vielle Ville machen wir durch das Festungstor. Ein Mega- Erlebnis.
Auf dem Hauptplatz angekommen, setzen wir uns beim 1. Restaurant in den Schatten und trinken erstmal was.
Der Hotel- Empfang öffnet erst um 17h, so "vertrödeln" wir uns die Zeit bei Witzen und Benzingesprächen.

Als es soweit ist, fahren wir zum Hotel, parken unsere "Hobel" und beziehen das Hotel.
Nichts wie "unter die Dusche"

Um 19h haben wir vereinbart, uns in der Reception zu treffen und zum Restaurant "Flams" zu laufen (5Min.).
Im Resti ist es kühl und angenehm. Der Salat und die Flammkuchen sind lecker, der Service freundlich und die Gespräche am Tisch laufen weiter, es wird viel gelacht und keiner kommt ungeschoren davon:-).

Den Abend lassen wir wieder auf dem Grossen Marktplatz ausklingen.

Um der Hitze zu entgehen, entschliessen wir uns: Abfahrt 07:15h!
MAAANNNNNNN, ich habe Ferien... 
;-)


19. Juni :: Saverne

Das Ziel, beizeiten loszufahren um der brütenden Hitze am späteren Nachmittag zu entkommen, haben wir fast erreicht.
Vorne bin ich schon losgefahren, meinen Mitfahrer im Spiegel, als er plötzlich immer kleiner wurde.
Hinter ihm kam niemand mehr. Und das in der Stadt mit Lichtsignalen, Kreuzungen. Nach einer Weile kam der 3. in Sicht.
Doch wo waren die andern Drei?

Rechts ran und ans Telefon... o.k. sie suchen uns... ich schicke ihnen mit dem Natel den Life- Standort.
Endlich sind wir wieder beisammen... und den 1. Zeitgewinn haben wir schon verloren... :-(

Was war geschehen?
Als ich vorne wegfuhr, rannte die Receptionistin dem letzten in der Kollonne nach und stoppte ihn: "Wo ist der Zimmerschlüssel?"
Es hat sich danach herausgestellt, dass der Kollege den Schlüssel, wie vorgesehen, ins Schlüsselfächli warf.
Die andern haben ihr den Schlüssel persönlich überreicht... nun "fehlte" ihr der 3. Schlüssel.

Egal, aber jetzt geht's los. Richtung "Grand Ballon"
Über kurvige Strassen, Wälder, immer höher. Es wird merklich kühler, angenehmen.
Vorbei am Kriegsdenkmal "Hartmannsweilerkopf". Traurig, dass sich die Geschichte immer wiederholen und so viel Leid verursachen muss.

Die Landschaft wird karger. Statt Bäumen, säumen nun Sträucher die Strasse.
Oben angekommen, machen wir erst mal Pause. Bei Kaffee, Croissant und O-Saft geniessen wir das tolle Wetter.
Leider sieht man heute nicht so viel. Es ist zu dunstig :-(.

Doch nun geht's weiter auf der "Route des Crêtes".
Das Ziel ist das Schiffshebewerk bei Saverne. In Saverne habe ich auch das Hotel reserviert.
Unterwegs fahren wir am KZ "Strutthof" vorbei und machen einen Stopp.
Bei diesen Themeraturen sind häufige Stopps sowieso von Vorteil. Ich versuche, so alle 1 1/4h, einen Halt einzulegen um etwas zu trinken, sich die Beine zu vertreten.
Insofern hat sich der Stopp hier fast "angeboten". Auch wenn es kein ruhmreiches Kaptiel in der Geschichte der Menscheit ist. 
Man sollte sich nicht vor der Geschichte drücken. Im Prinzip sollten wir davon lernen... doch leider ist dem nicht so :-(
Es ist beklemmend, beängstigend und traurig was Menschen sich antun... "Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf".

Es dämpft im Moment die gute Stimmung welche wir von der tollen Fahrt hierher mitgenommen haben.
Die Route war wunderschön zu fahren. Die Weite, in welche wir gesehen haben (trotz Dunst), der Wind der uns fast von der Krete geblasen hat.
Die Wälder... und alles ohne Verkehr. Praktisch keine Autos... und das ein einem Sonntag.

Danach geht's weiter Richtung Saverne. 
Es ist schön, doch nachdem wir die Route des Crêtes verlassen haben kamen wir in immer tiefere Gefielde.
Und es wurde gefühlt alle 100m, 5° wärmer.

In einem kleinen Kaff, in einem Kaffee, haben wir uns etwas abgekühlt mit frischen Getränken.
Danach geht's weiter, Schlussspurt.

Was uns nervt sind die vielen Tempolimiten... 90, 80, 70, 50, 30,50,30 80, 90... in den Dörfern hat es immer, mind. 3 Tempolimiten und Verkehrsberuhigungsbauten...
Es ist nur nervend... Schade :-(

Das Schiffshebewerk ist beeindruckend. Doch wir möchten nur noch ins Hotel duschen und essen. Wir haben Hunger und Durst.

Saverne ist herzig. Doch es hat praktisch kein Restaurant geöffnet. Die Strassen und Plätze fast menschenleer. Doch wir finden einen Pizzeria und sind schon wieder versöhnt und happy.


20. Juni :: HattonchâteL

Die Sonne scheint ins Schlafzimmer. 
Wir machen uns wieder auf einen heissen Tag gefasst und frühstücken wieder beizeiten.
Doch als wir uns zur Abfahrt bereiten, wird es bereits grau... der Wind frischt auf.
Wir spassen noch: "Wenn's zu regnen beginnt, fahren wir rechts ran um uns in die Regenklamotten zu schmeissen."

Kein 10km später stehen wir an einer Schleuse und streifen uns Gore-Tex über.
Tatsächlich regnet es 5Min. lang und schon sehen wir wieder den blauen Himmel.

Beim nächsten Tankstopp, der bald kommt, können wir uns schon wieder entkleiden :-)
Ab hier bleibt der Tag bewölkt, fast kühl.
Auch heute hat es praktisch keinen Verkehr. Die Strassen sind leer und wir kommen zügig voran.
Leider auch hier wieder, die doofe Innerortsbeschilderung.
Nichts gegen Verkehrssicherheit und sinnvolle 30er Zonen.
Doch uns erscheinen die so willkürlich, grundlos und unharmoniert.
Die einen Hindernisse kann man problemlos mit 30 überfahren, bei andern da staucht es einem die Stossdämpfer bis zum Anschlag durch.
An Orten wo man nicht 50 fahren kann, ist 50. An andern wo man 50 fahren könnte, ist 30.
Und die Käffer sind verschlafene, ausgestorbene Dörfer. Kein, Auto, kein Mensch, keine Einkehrmöglichkeiten... wir können es einfach nicht nachvollziehen.

Doch die Gegend ist schön. Diese Weite! Für uns eingepferchten Schweizer einfach fasziniered.
Kornfelder soweit das Auge reicht.

In St-Nicolas-de-Port fasziniert uns die Kirche mit einem schrägen Kirchenschiff.
Die Kirche wurde irgendwann erweitert und verlängert. Bei den Arbeiten versank der linke Teil im weichen Untergrund.
D.h. sie mussten so weit nach rechts ausweichen, bis die Erweitung wieder festen Stand hatte.
Daher hat die Kirche einen Knick.
Es war die letzte und grösste Kirche welche im gothischen Stil gebaut wurde.

Weiter geht's über grüne Felder. Praktisch ohne Verkehr. So sind wir beizeiten im Hotel.
Was Hotel? SCHLOSS... mega. Hoch über dem Dorf tront ein Schloss welches zum Hotel umgebaut wurde.

Wir beziehen unsere Zimmer und fahren von hier noch weiter bis Fort Vaux und das Gebeinshaus in Douamont.
Wieder brutale Geschichte. 104 Jahre her und gelernt = Nichts! Traurige Bilder, traurige Schicksale.
Im Bunker des Fort Vaux kommen uns Bilder vom Stahlwerk in der Ukraine in den Sinn. 

Nach dieser Geschichtslektion gehts wieder zurück in Hotel. Wo wir duschen und uns vor dem Abendessen im Schlossgarten noch etwas die Zeit vertreiben. Wir fühlen uns wie die Könige.
Das mit dem Fühlen wie die Könige geht im Restaurant weiter. Für uns total unerwartet.
Ein runder Tisch eingedeckt, das Menue superb mit Zwischengängen... edel.
Beim Hauptgang werden noch die Kerzen angezündet und das Cheminee angefeuert.

  1. Gang: ein Ei, 45Min bei präzis C64° gegart. In Kartoffelschaum mit frischen Trüffeln bestreut. Durch diese Garart hat das Ei eine unbeschreibliche Konsitenz - Egal, ich kann es nicht beschreiben. Aber Eiweiss und Eigelb harmonieren.
  2. Gang: Rindsfilet, niedergegart und knusprig gebraten, an einem Rinds- Jus der innet 24 von 500dl auf 1dl reduziert wurde. Wer das nicht probiert hat, macht sich keine Vorstellung. Alles Gewürz war obsolet. Das ganze serviert mit Randenschaum und einem gebackenen Blatt von Karotten.
  3. Gang: Eine Auswahl von Käse... 
 
Dazu gab es je einen Zwischengang mit verschiedenen "Versücherli" und vor dem Abschluss noch Himbeer- Sorbet auf einem Bett Merenges.
 
Es war der Hammer. Nicht gratis, wobei, 54€ für einen solchen Dreigänger. 
Geplant war das nicht. Und für eine Motorrad- Tour eigentlich unangebracht... doch: Unverhofft kommt oft.
Genossen bei Champagner, Wein und Schnäppsen haben wir den Abend trotzdem. 
Es war ein lustiger, kurzweiliger Abend.

21. Juni :: Clerf

Das Erwachen war königlich. Draussen regnet es, doch im Bett ist es noch kuschelig warm.
Heute wollen wir nicht so früh abfahren, es ist die kürzeste Etappe. So haben wir keine Eile.
Wir treffen uns zum Frühstück und gehen es gemütlich an.

Nachdem wir die Rechnung ausdividiert haben und bezahlt haben packen wir und beladen unsere Eisenrösser.
Mittlerweile drückt die Sonne durch und es wird wärmer. Nicht mehr heiss so heiss.
Zuerst spazieren wir aber noch etwas durch den schönen Schlosspark und geniessen die Aussicht.

Als alle fertig sind starten wir die Motoren und fahren ab, Richtung Luxemburg.
Im Prinzip müssen wir alle noch tanken, d.h. wir müssen uns als 1. eine Tankstelle suchen.
Bisher leider erfolglos. Wir ziehen das Navi zur Rate und suchen die näheste Tankstelle auf unserer Route.
Noch 20km. Xavier und ich haben den kleinsten Tank und sind schon fast trocken.
Doch noch eine Kurve und die Tanke ist vor uns. Sagt das Navi. Und es hat sogar recht.
Aber die Tankstelle hat ausgerechnet heute Vormittag geschlossen. Und nur heute Vormittag :-(.
Langsam steigt Panik hoch. Es bleibt nichts anderes übrig, wir müssen weiter.
Das Navi sagt, die nächste Tanke ist in 10km... jetzt wird's dünn... :-(
Doch auch hier, nicht eine Säule, alles abgebaut. Es bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen weiter.
Endlich, nach nochmals 15km finden wir eine Tankstelle und unsere Kisten laufen noch... mit den letzten Tropfen...

Doch ab nun gehts sorglos weiter. 
Vorbei über Felder, durch Dörfer und Täler. Plötzlich überqueren wir die belgische Grenze.
Die Dorfbilder ändern sich. Auch das Verkehrsregime. Es ist angenehm mal wiede durch Dörfer zu fahren, welche pauschal auf 30 abgebremst werden.
Es ist Zeit für einen Kaffee und etwas zu trinken. Doch auch hier sind die Kaffees selten.
Doch endlich finden wir eines, direkt an der Strasse, klein... wir setzen uns hin, freuen uns auf einen Espresso...
Schade, ausgerechnet heute finden Strassenarbeiten vor dem Haus statt und der Strom fällt den ganzen Tag aus. D.h. kein Espresso heute :-(.

Immerhin konnten wir uns etwas erfrischen. Wir fahren weiter bis Bastogne. Die Stadt ist verschopft und wir kommen kaum Vorwärts.
Doch nun sind wir durch machen einen Pause beim Kriegsmuem. Offenbar haben hier, vor Ende des WWII, brutale Kämpfe getobt.
Die Schlacht der Ardennen. Ein letztes Aufbäumen der Nazis gegen die Alliierten.
Aber wir wollen nur eine Pause einlegen und etwas essen.

Aufgehts zur letzten Etappe, schon verlassen wir Belgien und fahren durch Luxemburg nach Clervaux (Clerf).
Hier erwartet uns ein tolles Golf- Hotel mit schöner Anlage, modernen Zimmern und guter Küche.
Leider stimmt bei der Ankunft alles, nur das Restaurant ist geschlossen. Irgendwie liegt heute ein Fluch auf uns...
Kein Benzin, keinen Kaffee, kein Restaurant...

Wir müssen also ins Dorf runter laufen. Die Gegend ist schön und wir kommen vorbei, an einem schönen, roten Kloster.
Es zieht sich noch ins Dorf, doch das Hotel hat uns ein Restaurant reserviert und wir freuen uns darauf. Schliesslich haben wir Hunger.
Doch auch hier klappt nichts :-(
Die Vorspeise ist gut und kommt relativ schnell. Doch auf unsere Hauptspeise warten wir, und warten, und warten.
Wir reklamieren, doch schneller wird dadurch nichts. Als wir das Essen endlich bekommen, ist uns der Appetit vergangen.
Schliesslich müssen wir nun ja auch noch wieder hoch laufen.

Xavier ist beim Abstieg gestürzt und hat sich am Ellbogen verletzt. Ich nehme mit ihm den Bus. Die andern laufen hoch.

Obwohl wir heute nicht soviele Kilometer gefahren sind, haben wir fast mehr Spannung erlebt, als auf allen andern Etappen :-)


22. Juni :: Felsenkirche

Uff, schon wieder beizeiten aufstehen. Heute liegt eine längere Etappe vor uns.
Doch das tolle Frühstücksbuffet bringt uns wieder auf Tour.
Als alle gepackt und die Töffs beladen haben, ging‘s weiter. 
Diesmal mit dem Töff hintunter in die Stadt und von da wieder hoch, aus dem Tal hinaus.

Es dauert nicht lang, verlassen wir Luxemburg schon wieder und fahren weiter in Deutschland.

Unsere 1. Pause haben in einem kleinen Dorf. In einer Bäckerei. Denn auch hier in Deutschland sind alle Dörfer wie ausgestorben.
Also, zumindest was das Beizenleben betrifft.
Doch immerhin. In dieser Bäckerei gibt es feinen Kaffee und selbstgemachtes Eis.
Wir trinken und essen vor einer schönen Burgruine.

Über Land geht es weiter. Es ist eine schöne Route. Über Felder fahren wir weiter bis nach Idar- Oberstein.
Offenbar werden/ wurden hier Diamanten geschliffen, für Schmuck etc.
Zumindest ist jedes 2. Haus entsprechend angeschrieben. 
Doch wir suchen eigentlich die Felsenkirche und hoppla, schon fuhren wir dran vorbei…
Und zum Wenden mussten wir weiter fahren, man konnte nicht einfach nur links abbiegen. Komisches Städchen…
Doch nach dem Wenden finden wir einen guten Platz. Extra für Töffs.
Direkt vor einer Pizzeria. Und da eh grad Mittag ist… Wir setzen uns in das Gartenrestaurant, wollen nur was kleines Essen.
Doch die Karte bietet lauter Leckerein an, wir können nicht wiederstehen.
Tatsächlich sind die gereichten Speisen der Hammer. Nicht nur mein Vitello- Tonnato :-)
Im Anschluss noch einen Espresso- Doppio und ein Foto von der Felsenkirche… schon kann‘s weitergehen.

Unser nächstes Ziel: Das Hotel Lamm, bei Speyer.

Die Fahrt geht weiter über Land, durch Dörfer… bis es uns irgendwann zu viele 30er- Zonen sind.
Man kommt nicht wirklich vorwärts. Daher wählen wir die schnellste Route, jedoch ohne Autobahn.
Wir kommen zügig voran. Die Route ist trotzallem nicht so schlecht zu fahren und macht Spass.

Mittlerweile ziehen Wolken zusammen und es beginnt zu regnen.
Zuerst nur Tröpfen, doch dann Wolkenbruchartig und wir mussten schnellstens irgenwo unterstehen und die Regenklamotten überziehen.
Obwohl es nur noch wenige Kilometer vor dem Ziel sind.
Endlich geht‘s weiter und schon hat es aufgehört zu regnen. Doch für die letzten paar Meter lohnt es sich nicht mehr anzuhalten.
So fahren wir eingemummelt auf den Hotel- Parkplatz. Wir freuen uns auf die Dusche und ein kühles Bier.

Fakt ist jedoch: Auch dieses Hotel hat kein Restaurant mehr. Das ganze Kaff hat keine Restaurants mehr.
Corona hat alle lokalen Restaurants auf dem Gewissen. Die einen waren kurz vor der Pension und haben keine Nachfolger.
Andere hatten finanzielle Probleme und wieder andere fanden keine Angestellten mehr. Weder für die Küche noch für den Service.

Zum Glück fuhr gleich um die Ecke des Hotels ein Bus, welcher uns nach Speyer fuhr.
Aber auch in Speyer war nichts los. Fast keine Leute, wenige Restaurants. Doch wir fanden Eines, und was für Eines.
Es war ein spanisches Restaurant mit leckeren Tappas. Es war ein Traum, wir hätten uns reinlegen können.
Draussen, in einem romantischen kleinen Hof mit lässiger, aufmerksamer Bedienung mit Humor. Die brauchte sie auch, um uns herum ;-).

Nach dem Essen wollen wir uns noch einen Gin- Tonic gönnen, bevor wir uns mit dem Taxi auf den Weg zurück zum Hotel machen.
Einen einzelnen Gin- Tonic gönnt sie uns noch, doch danach schliesst das Restaurant. Wir erhalten nichts mehr… nicht mal mehr einen Kaffee.
Ganz Speyer schliesst um diese Zeit. Und es ist noch nicht 24h. Unglaublich.
Das Taxi ist bestellt, ein Kleinbus… doch er lässt sich Zeit und verfährt sich auch noch… Doch als wir endlich einsteigen sind wir müde genug und freuen uns aufs Bett.
Doch zuerst müssen noch diese Horror- Taxifahrt überleben. Der Typ fährt wie ein Irrer durch die Stadt.
80, 90… überfährt Sicherheitslinien, ganze Abbiegespuren und schneidet die Kurven… für die Fahrt, welche mit dem Bus 20Min. Dauerte (ok, mit Rotlicht), hat der keine 10 Minuten gebraucht…, schon stehen wir wieder vor dem Hotel.
Nun ist es Zeit zu Bett zu gehen… es war wieder ein erlebnisreicher Tag und ein lustiger, spannender Abend.
Und morgen ist der letzte Tag unserer Tour. Wir müssen wieder zurück… schön war‘s


23. Juni :: il gusto

DER NACHHAUSEWEG

Das Wetter ist heute Morgen wieder toll.
Die Sonne scheint und wir sind alle gut gelaunt. Wir haben gut gefrühstückt.

Das Navi führt uns wieder über Land, durch Dörfer. 
Doch auch hier ist Verkehr unerwünscht. Überall 30er Zonen.
Willkürlich, scheinbar. Die kürzesten Routen sind für den Verkehr gesperrt.
Überall wird man umgeleitet. Doch auch die Umleitung führt durch das Dorf.
Es geht also nicht darum, dass man den Lärm im Dorf reduzieren will.
Man beschallt einfach andere Dorfteile. Wenn, dann wär‘s sicher besser, wenn man das Dorf umfahren würde.

Egal, wir möchten nur noch den schnellsten Weg über Land fahren, doch hier hat es keine Kaffees.
Mittlerweile haben wir Durst, möchten etwas Trinken, Wasser, Kaffee… leider nichts, tote Hose.

Weiter geht‘s über Land und plötzlich müssen wir abbiegen und wir stehen vor einer Rheinfähre… die noch nicht hier ist :-).

Auf dem Rhein hat es viel Verkehr. Transportschiffe kreuzen, die Seepolizei patrouilliert… die Fähre kann nicht queren.
So stehen wir in der prallen Sonne und schauen den Kanadagänsen zu. Drüben sehen wir ein Restaurant und freuen uns auf die Pause.
Doch leider wird nichts daraus: geschlossene Gesellschaft :-).

Also fahren wir weiter. In einem kleinen Städtchen finden wir ein noch kleineres Kaffee wo wir endlich pausieren und uns etwas erfrischen können. 

Nach der kurzen Rast geht‘s weiter. Liebliche Landschaften, entlang eines kleinen Tales. Mittlerweile ist Mittag und wir haben Hunger.
Doch auch nun finden wir nicht, wo wir rasten könnten. Restaurants sind geschlossen. Wir müssen weiter.
Suchen. Es ist heiss, wir möchten was trinken, essen… Plötzlich, sehe ich links im Augenwinkel, ein kleines unscheinbares, italienisches Spezialitäten- Lädchen. Wir parken unsere Hobel und setzenunsan die kleinen Bartische. Quetschen uns unter den einzigen Sonnenschirm… als schon der Beizer vorbei kommt und fragt was wir möchten.. er kümmert sich rührend um uns bringt sofort eineweiterenSonnenschirm.

Er meint, er habe nicht soviel bereit, doch er bringe uns Kaffee, Wasser und wenn wir möchten, würde er uns auch „Plättchen“ vorbereiten.
Das Trinken kam relativ schnell, doch dann dauerte es länger bis er wieder erschien. Er erkundigte sich, ob wir noch etwas trinken wollen.
Er hätte Wasser in den Gefrierer gelegt, damit es für uns kühler sei. Das Plättchen dauere noch etwas, er müsse es frisch zubereiten.
Tatsächlich dauerte es nicht mehr so lange und die Platten kamen. Von wegen, nur ein kleines Plättchen…
Es war ein italienischer Traum. Lauter Spezialitäten, Käse, Schinken, verschiedene Salami, gegrilltes Gemüse, Artischockenherzen, gefüllte Peperoni, feines Brot… zum Abschluss erhielten wir denbestenEspresso den wir in diesen Tagen getrunken haben… 
Wir konnten uns nicht mehr lösen… wir sassen, über 1.5h dort und genossen die Zeit. 
Die letzte Etappe lag nun vor uns. Ziel Blumberg, das Kaffee beim Bahnhof der Museumsbahn.

Wir tranken zusammen noch einen Kaffee und erschraken, wie schnell die Zeit vorbei gegangen ist.
Es ist plötzlich Zeit, sich zu verabschieden. Das ging so schnell… wir haben die Tage sehr genossen. Haben viel erlebt.

Xavier und ich fuhren von da noch zusammen nach Elgg und verabschiedeten uns. Und alle von uns schrieben in der Whatsapp, dass wir gut zuhause angekommen sind.
Ein weiteres Kapitel ist geschlossen.
Danke Jungs 🤗
Schön war‘s 😎