Wir haben gut geschlafen. Ausgeschlafen, wie schön ist das denn 😇.
Das Wetter draussen ist besser als die Prognosen uns weis machen wollen. Wir wollen raus und etwas den Nationalpark erkunden.
Gestern habe ich noch eine Wanderkarte für den Nationalpark gekauft, mit vielen Routenvorschlägen.
Detailliert mit Definitionen von Anforderung und Dauer.
Beim tollen Frühstückbuffet, sehen wir uns die Karte zusammen an und entscheiden uns für die höchste Route. So alles mittig. Auch weil das Wetter halt unbeständig sein soll.
Und wir sind nicht so ausgerüstet, dass wir einen Regen- oder Schneesturm überstehen würden.
Das Frühstücksbuffet ist grosszügig und alles ist in kleinen Einmachgläsern präsentiert.
Je eine Portion, die Butter, der Käse, Müsli usw. mega cool gemacht. Schön.
Nach dem Frühstück ziehen wir uns um und fahren hoch zum Ofenpassen.
Der Ofenpass heisst übrigens so, weil damals, der ganzen Passtrasse entlang, Schmelzöfen standen, die Blei, Zink und Silber produzierten.
Oben angekommen ziehen wir uns wanderbereit an und machen uns auf den Weg.
Es ist bewölkt, windig und nicht sehr warm. Doch während dem Laufen stören mich meine kurzen Hosen und das kurze Hemd nicht. Das Hochsteigen hält warm.
Die Landschaft ist eindrücklich, wild, mehr oder weniger baumlos. Immer wieder wunderschöne Ausblicke. Unglaublich. Nach jeder Kurve sieht es anders aus.
Wir queren leere Bergflüsse, richtige Schluchten. Auch die Hochebene ist traumhaft, die vielen Gipfel um uns sind schneebedeckt. Wir sind nur knapp unter der Schneefallgrenze.
Unterwegs begegnet uns kein Mensch. Irgendwo sehen wir zwei Jäger, die mit dem Fernglas etwas zu sehen scheinen. Wir schauen auch in diese Richtung, doch wir sehen nichts.
Aber ich habe ja mein Fernglas dabei, vielleicht... nein.
Doch kaum um den nächsten Fels, sehe Munggen am Hang, so herzig. Sie hocken vor ihren Löchern.
Man sieht, dass sie sich Winterfett angefressen haben 😃.
Die sehe ich mir dann natürlich mit dem "Glas" (jach Dad) an.
Nach zwei Stunden müssen wir uns entscheiden:
Laufen wir nochmals drei, vier Stunden im Gebirge oder machen wir uns auf den stündigen Abstieg?
Ich traue dem Wetter nicht. Wenn wir weiterlaufen, gibt es bis am Schluss keine Umkehr mehr.
Kein Genuss bei Wind und Wetter.
So laufen wir hinunter zum Gasthaus Buffalora und fahren mit dem Postauto wieder hoch zum Pass.
Hier kommt mir in den Sinn, dass es noch Zeit wäre, Esther das nahegelegene, berühmte Stilfserjoch zu zeigen. Vielleicht 3/4h von hier. Sie ist überrascht, aber ja, da war sie noch nie!
Also los.
Die Fahrt hoch zum Umbrail Pass auch eindrücklich. Für mich ist sie das jedes Mal.
Oben angekommen, biegen wir links zum Stilfserjoch ab, es beginnt gerade zu schneien.
Die Wolken ziehen über das Joch. Wir können gerade noch einen Blick auf die geschlungene Strasse mit ihren 48 Spitzkehren werfen. Unglaublich was das bereits 1825! (ja
Achtzehnhunterfünfundzwanzig) fertig gestellt wurde.
Hier oben gönnen wir uns eine kleine Aufwärmung, etwas zu trinken. Ich versuche einen Glüheiercognac... iiiii soooo süss...
Leider lädt das Wetter nicht zum Bleiben ein. So machen wir uns auf den Rückweg. Auch dieser wieder sehr eindrücklich. Zumal bei dieser Stimmung.
Wir kommen nicht zu spät im Hotel an, sind aber doch so hungrig, dass wir uns mit dem Frischmachen beeilen.
Wir quatschen noch etwas mit der Wirtin. Meine Tante schrieb mir, dass jetzt doch die Zeit der brunftigen Hirsche sei und man die Bullen doch im ganze Tal hören müsste.
So fragte ich die Wirtin, ob dem auch so sei, wann und wo man die wohl hören würde.
Sie meinte heute Abend, beim Hotel Il Fuorn wäre ein gute Möglichkeit.
So geniessen wir ein weiteres Mal das lecker zubereitete Essen und den tollen Service, bevor wir uns nochmal auf in die Nacht wagen und hoch zum Hotel fahren.
Nun stehen wir hier draussen, im dunkeln und lauschen in die Stille.
Ausser dem Plätschern des Bergflusses hören wir... nichts. Irgendwo, ganz fern haben wir vielleicht was gehört. Aber ansonsten ist es kalt und ruhig.
Na ja, so fahren wir nach 20Min. wieder ins Hotel. Auch wenn wir nichts gehört haben:
Es war ein toller, erlebnisreicher Tag.
Danke min Schatz ❤️
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