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Passo dell'Uomo - Tag 4/4

Heute ist Gross- Wandertag angesagt.
Alles vorbereitet und eingepackt.
Zwipf, Regenklamotten und Stöcke.

Die erst Kilometer mit dem Wagen sind entspannt. Auf dem Passo Lucomagno ist es bereits kühl. Immer wieder ziehen dichte Wolken über den Pass.
Soll ich wirklich losgehen oder beginnt's doch noch zu regnen?

Ich gehe los und schaue wie's geht. 
Letztes Jahr war ich schon mal auf dem Passo dell'Uomo und musste wegen schlechtem Wetter umkehren. Heute will ich aber weiter, höher.

Der Weg durch das Tal, hoch zum Pass ist wie schon letztes Jahr, ein Traum wunderschön. Tolle Aussicht über den See und hinunter ins Tal.
Oben angekommen sind alle Bergipfel in dichte, dunkelgraue Wolken gehüllt. Es sieht nach Regen oder gar Schnee aus.
Soll umkehren?
Der Wetterbericht meinte aber, der Regen kommt erst Abends.

So entscheide ich mich weiter zu laufen. Bis hoch zum Passo delle Colombe.
Die Wolken werden dichter. Der Weg ist gut. Fast wie eine alte Militärstrasse. Diese endet aber bald und es sind nur noch steile Bergwege.
Auf dem Colombe angekommen sehe ich den kleinen See.
Auch dieser leidet unter dem Wassermangel und ist maximal noch zur Hälfte gefüllt. Mir begegnet ein Paar welches seit einer Woche den die Alpenroute begeht und von dort her kommt, wo ich hinunter will.
Sie meint, es würde eine Schinderei. Vor mir sei eine Schulklasse im Hang gewesen. Auch auf dem Abstieg und die hätten richtig leiden müssen.

Tatsächlich sind die Wege vom Regen ausgespült. Es sind eher kleine Bachbette als Wanderwege. 
Nass und rutschig ist der Weg. Und lang...
Bis ich in der Hochebene ankomme. Die ist wunderschön, traumhaft und ab hier hat es auch wieder Bäume.
Ein Blick zürück zeigt den zerklüfteten, schroffen Berghang.
Ich frage mich, ob ich da auch hochgekommen wäre?

Die Berge um mich sind noch schwärzer, bedrohlicher.
Aber vor mir, Richtung Lukmanierpass scheint die Sonne.
Was mich ermutigt :-).

Nach der Hochebene geht es nochmals steil abwärts. Diesmal aber in einem Bergwald, mit knorrigen Fichten. Traumhaft.
Doch ich bin froh, wenn ich unten bin. Ist doch eine rechte Schinderei. 
Noch bin ich weiter unten als der Lukmanier. Zum Wagen muss ich den Pass also wieder hoch laufen.
Leider gibt es keine schönen Wege, sondern eigentlich nur der Strasse nach. Das möchte ich dann doch nicht.

Die Karte zeigt, dass man von einer Alp, über einen Höhenweg, zum Lukmanier kommt.
Also steige ich auf diese Alp hoch, die liegt wieder etwas höher als der Pass, doch nun geht's ja dann nur noch etwas runter und gerade aus...
Zu allem Übel hat's noch begonnen zu regnen.
Nun also doch noch die Regenklamotten hervorziehen :-(.
Alles wird nass. Der Weg rutschig.

Auf der Alp angekommen, sehe ich, dass der Pfad vom Regen fortgespült und gesperrt wurde.
Also muss ich abermals runter wandern nur um nun noch die letzten huntert Höhenmeter zu erklimmen.
Dafür hat es aufgehört zu regnen. Nur die Wege bleiben nass und rutschig.

Ich bin müde und happy als ich beim Wagen ankomme. 
Zum Glück bin ich trotz der Unsicherheit los- und weitergelaufen. Es war ein Erlebnis.

Zuhause freue ich mich auf die warme Dusche und den Z'nacht.
Morgen geht's dann nach Hause, leider.
Aber am Sonntag ist das Kirchenfest, wo ich kochen werde.

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