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Rhein- Schwimmer

Es ist heiss, ich sehne mich nach etwas Abkühlung.
Doch zuerst muss ich noch meine 1400er Guzzi reinigen, denn die war von unserer Tour ganz schön mitgenommen.
Ausserdem wurden die Reifen soweit abgefahren, dass sie nun DRINGEND ersetzt werden müssen.
Wenn ich damit erwischt werde, wandere ich wahrscheinlich direkt in den Knast oder die Guzzi wir eingezogen.

Also, motte ich sie mal für ein paar Wochen ein, bis ich wieder über das nötige Kleingeld verfüge.
Aber zum Glück, ist meine „Alte“ ja frisch bereift und bin also ready für weitere Ausfahrten.
Schön sieht sie aus, so frisch gewienert. Glänzend steht sie in der Tiefgarage und wird wohl trotzdem noch etwas warten müssen.

So, aber nun gehts an den Rhein. Es ist So. und zu früh möchte ich nicht dort sein. Denn die öffentlichen Parkplätze sind belegt.
Also fahre ich erst so um 17h los. „Bewaffnet“ mit meinem „Basler- Fisch“ (eine wasserdichte Wickeltasche).
So habe ich Platz für trockene Wäsche zum zurück laufen. Schmuck und Geld haben auch noch Platz.
Zudem ist sie eine kleine Schwimmhilfe, für Notfälle…

Tatsächlich finde ich gerade noch einen einzigen freien Parkplatz. Zum Glück im Schatten.
Hier in Rüdlingen ist alles am Baden. Der Rhein ist herrlich blaugrün und die Strömung angenehm.
Ich steige oberhalb der Brücke ins Wasser… jetzt gilt es, soweit in die Mitte zu schwimmen, dass ich zwischen den Brückenpfeilern unfallfrei durchtreibe.
Uff, es hat geklappt… nach der Brücke will ich ans andere Ufer schwimmen, mich treiben lassen. 
Denn mein Ziel, die Tössegg, liegt an dieser Seite des Rheins.
Ich habe jede Menge Zeit und ich ziehe in der Strömung meine „Bahn“ ans linke Ufer.
Auf dem Rhein hat es jede Menge Böötler, mit Schlauchbooten, schwimmenden Inseln, Luftmatratzen. Ich bin also nicht allein.
Bin nur der einzige Schwimmer. So gleite ich 2, 3m vom linken Ufer Richtung Tössegg. Gemütlich, den einen oder andern Schwimmzug…
Oder auf dem Rücken treiben lassen. Über mir der blaue Himmel, die grünen Baumwipfel… 
Auf diesem Stück des Rheins, sieht es aus wie auf den Bildern über den Amazonas. Nur der Fluss, links und rechts dschungelähnlicher Wald.
Fast undurchdringlich. Nach einer halben, schönen Ewigkeit kommen in der Ferne, die Boote an der Tössegg in Sicht.
Mittlerweile bin ich bestimmt schon eine Stunde im Wasser. Und vor mir liegen vielleicht nochmals 30Min. 
Das Wasser ist angenehm warm. Und doch, es ist kühler als die Körpertemperatur und spüre wie ich immer mehr auskühle.
Ich habe das Gefühl, dass meine Muskeln zu kalt sind. Fast wie leichte Krämpfe… 
So entscheide ich mich, kurz vor der Tössegg, aus dem Rhein zu steigen. Am Ufer entlang gibt es immer wieder Ausstiegsmöglichkeiten.
An solchen Stellen kommt man direkt zum Uferweg, welcher zurück zum Parkplatz führt.

Da wo ich aussteige, hat es direkt am Ufer ein schönes Bänklein. Die Sonne wärmt und ich kann mich trocknen und umziehen.
Diesen Moment geniesse ich sehr. Bis mich eine Bremse sticht… wird wohl Zeit zurück zu laufen.

Immerhin, schlussendlich war ich 1.5h im Wasser und das Zurücklaufen dauerte eine halbe Stunde.
Doch beim Auto war ich bereits wieder nass, vom Schwitzen… 
Egal, es war wunderbar. Doch das nächstes Mal mache ich es umgehkehrt. Ich parke an der Tössegg, laufe nach Rüedlingen und lasse mich von da heruntertreiben.

So oder so, es war ein schöne, kühles Abenteuer :-)