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F :: Elsass 4/6 - Clerf

Das Erwachen war königlich. Draussen regnet es, doch im Bett ist es noch kuschelig warm.
Heute wollen wir nicht so früh abfahren, es ist die kürzeste Etappe. So haben wir keine Eile.
Wir treffen uns zum Frühstück und gehen es gemütlich an.

Nachdem wir die Rechnung ausdividiert haben und bezahlt haben packen wir und beladen unsere Eisenrösser.
Mittlerweile drückt die Sonne durch und es wird wärmer. Nicht mehr heiss so heiss.
Zuerst spazieren wir aber noch etwas durch den schönen Schlosspark und geniessen die Aussicht.

Als alle fertig sind starten wir die Motoren und fahren ab, Richtung Luxemburg.
Im Prinzip müssen wir alle noch tanken, d.h. wir müssen uns als 1. eine Tankstelle suchen.
Bisher leider erfolglos. Wir ziehen das Navi zur Rate und suchen die näheste Tankstelle auf unserer Route.
Noch 20km. Xavier und ich haben den kleinsten Tank und sind schon fast trocken.
Doch noch eine Kurve und die Tanke ist vor uns. Sagt das Navi. Und es hat sogar recht.
Aber die Tankstelle hat ausgerechnet heute Vormittag geschlossen. Und nur heute Vormittag :-(.
Langsam steigt Panik hoch. Es bleibt nichts anderes übrig, wir müssen weiter.
Das Navi sagt, die nächste Tanke ist in 10km... jetzt wird's dünn... :-(
Doch auch hier, nicht eine Säule, alles abgebaut. Es bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen weiter.
Endlich, nach nochmals 15km finden wir eine Tankstelle und unsere Kisten laufen noch... mit den letzten Tropfen...

Doch ab nun gehts sorglos weiter. 
Vorbei über Felder, durch Dörfer und Täler. Plötzlich überqueren wir die belgische Grenze.
Die Dorfbilder ändern sich. Auch das Verkehrsregime. Es ist angenehm mal wiede durch Dörfer zu fahren, welche pauschal auf 30 abgebremst werden.
Es ist Zeit für einen Kaffee und etwas zu trinken. Doch auch hier sind die Kaffees selten.
Doch endlich finden wir eines, direkt an der Strasse, klein... wir setzen uns hin, freuen uns auf einen Espresso...
Schade, ausgerechnet heute finden Strassenarbeiten vor dem Haus statt und der Strom fällt den ganzen Tag aus. D.h. kein Espresso heute :-(.

Immerhin konnten wir uns etwas erfrischen. Wir fahren weiter bis Bastogne. Die Stadt ist verschopft und wir kommen kaum Vorwärts.
Doch nun sind wir durch machen einen Pause beim Kriegsmuem. Offenbar haben hier, vor Ende des WWII, brutale Kämpfe getobt.
Die Schlacht der Ardennen. Ein letztes Aufbäumen der Nazis gegen die Alliierten.
Aber wir wollen nur eine Pause einlegen und etwas essen.

Aufgehts zur letzten Etappe, schon verlassen wir Belgien und fahren durch Luxemburg nach Clervaux (Clerf).
Hier erwartet uns ein tolles Golf- Hotel mit schöner Anlage, modernen Zimmern und guter Küche.
Leider stimmt bei der Ankunft alles, nur das Restaurant ist geschlossen. Irgendwie liegt heute ein Fluch auf uns...
Kein Benzin, keinen Kaffee, kein Restaurant...

Wir müssen also ins Dorf runter laufen. Die Gegend ist schön und wir kommen vorbei, an einem schönen, roten Kloster.
Es zieht sich noch ins Dorf, doch das Hotel hat uns ein Restaurant reserviert und wir freuen uns darauf. Schliesslich haben wir Hunger.
Doch auch hier klappt nichts :-(
Die Vorspeise ist gut und kommt relativ schnell. Doch auf unsere Hauptspeise warten wir, und warten, und warten.
Wir reklamieren, doch schneller wird dadurch nichts. Als wir das Essen endlich bekommen, ist uns der Appetit vergangen.
Schliesslich müssen wir nun ja auch noch wieder hoch laufen.

Xavier ist beim Abstieg gestürzt und hat sich am Ellbogen verletzt. Ich nehme mit ihm den Bus. Die andern laufen hoch.

Obwohl wir heute nicht soviele Kilometer gefahren sind, haben wir fast mehr Spannung erlebt, als auf allen andern Etappen :-)